Durch Bewegung fit bleiben

Fitness für Frauen liegt voll im Trend: Sportstudios bieten spezielle Trainings für Bauchmuskeln Oberschenkel und Rücken an, und auch viele Vereine und Volkshochschulen locken mit speziellen Angeboten für Kondition und Wirbelsäule. Tatsächlich gilt: Wer sich regelmäßig bewegt, bleibt auch mit zunehmendem Alter beweglich. Regelmäßiger Sport ist eine gute Vorbeugung gegen Krankheiten, so Dr. Barbara Marnach, Ärztin beim AOK-Bundesverband. Dabei geht es nicht darum, sportliche Höchstleistungen zu erzielen, sondern den Körper zu stärken. Als Ausdauertraining eignen sich ausgedehnte Spaziergänge ebenso wie Schwimmen, Skilanglauf, Joggen oder Radfahren.

Regelmäßiges Ausdauertraining kräftigt Knochen, Sehnen und Bänder, die Gelenke bleiben beweglich. Die Lungenfunktion wird ebenso gestärkt wie das Herz-Kreislauf-System; der Körper verbrennt mehr Fett. Bei der Wahl der Sportart kommt es vor allem darauf an, dass sie Spaß macht. Wer sich zum Training zwingen muss, bleibt wahrscheinlich nicht lange dabei. Wer längere Zeit nicht sportlich aktiv war oder Vorerkrankungen hat, sollte sich unbedingt ärztlich untersuchen lassen, rät Dr. Barbara Marnach. Auf jeden Fall gilt: Nicht sofort Höchstleistungen von sich erwarten, sondern langsam mit dem Training beginnen. Über Wochen und Monate kann man dann die Kondition stetig verbessern.

Auch während einer Schwangerschaft müssen Frauen auf sportliche Aktivitäten nicht verzichten: Schonende Bewegung hilft, die Muskeln, den Magen, den Darm und den Blutkreislauf zu entlasten. Dr. Barbara Marnach: Bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft nützt regelmäßiges Training. Allerdings dürfen werdende Mütter sich nicht überfordern. Deshalb gilt: kein hartes Training und mit Dehn- und Streckübungen vorsichtig sein, weil die Gelenke und Bänder während einer Schwangerschaft elastischer sind als sonst. Gut geeignet sind schnelle Spaziergänge von etwa einer halben Stunde und Schwimmen – etwa zwei- bis dreimal die Woche. Mit folgenden Sportarten sollten Schwangere allerdings aussetzen: Fußball, Basketball, Handball, Inline-Skaten, Bodybuilding, hartes Ausdauertraining. Wer sich beim Training nicht wohl fühlt, sollte sofort unterbrechen. Wenn die Symptome nicht verschwinden, unbedingt zum Arzt gehen. Warnsignale sind Schwindel, Blutungen und Schmerzen.

Richtige Ernährung und regelmäßige Bewegung schon in jungen Jahren können Erkrankungen des Bewegungsapparates vorbeugen. In den Knochen werden ständig Mineralstoffe, vor allem Calcium, ein- und ausgebaut. Bei jüngeren Menschen überwiegen die Aufbauvorgänge. Knochenmasse und Knochendichte nehmen bis zum 30. Lebensjahr ständig zu, danach langsam wieder ab, erklärt Dr. Barbara Marnach. Kinder und Jugendliche sollten viel frische Milch trinken und Käse essen, weil sie wichtige Calciumlieferanten sind.

Vor allem Frauen leiden, wenn sie älter werden, häufig unter Osteoporose, einer Krankheit, bei der die Knochenmasse so niedrig geworden ist, dass eine erhöhte Gefahr des Knochenbruchs besteht. Je besser der Knochenaufbau in jungen Jahren ist, umso geringer die Wahrscheinlichkeit einer Osteoporose im Alter.

Frauen sind davon deshalb viel häufiger betroffen als Männer, weil durch die Hormonumstellung in den Wechseljahren die Östrogenproduktion nachlässt. Dieses Hormon hat eine schützende Funktion für die Knochen. Dr. Barbara Marnach: Umso wichtiger ist es, die Muskeln und Knochen zu stärken. Denn körperliche Belastung regt den Organismus zum Knochenaufbau an. Aktivitäten wie zügiges Gehen, Treppensteigen, Wandern oder auch Tanzen sind dafür besonders gut geeignet.

Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 28.01.2002

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